Yacêre Geri Zürück

Ludwig Paul:
Zazaki, (Grammatik und Versuch einer Dialektologie), Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden 1998, 366 S.
ISBN 3-89500-098-1
www.reichert-verlag.de/

 

nustê cêrên na pele ra cêriya: http://www.reichert-verlag.de/3895000981.htm

 

Zazaki

Grammatik und Versuch einer Dialektologie

Von Ludwig Paul

1999. 8°, 388 Seiten, 2 Karten, Leinen,
DM 78,– (3-89500-098-1)

Zazaki ist eine am nordwestlichen Rand des kurdischen Sprachgebiets gesprochene nordwestiranische Sprache, die heute von ca. 2 Millionen Sprechern in Südostanatolien als Muttersprache verwendet wird. Es ist eine dem Kurdischen verwandte, aber dennoch eigenständige Sprache. Seit der Eskalation des Konfliktes zwischen den in der Türkei lebenden Kurden und der türkischen Regierung hat eine Polarisierung innerhalb der Gruppe der Kurden stattgefunden, die auch dazu geführt hat, daß sich eine Teil der Zaza ihrer Zaza ihrer eigenen Sprache und Kultur zunehmend bewußt werden. Das Zazaki wurde somit in den letzten Jahren zu einer "neu entdeckten" Schriftsprache.
Diese überarbeitete und erweiterte Ausgabe der Dissertation von Ludwig Paul ist die erste umfassende Dokumentation zur Grammatik und den Dialekten der Zazaki-Sprache und somit ein einmaliges Referenzwerk für wissenschaftliche Institutionen, aber auch für Muttersprachler. Das Werk gibt eine kurze Übersicht über die Sprache im allgemeinen, über den Forschungsstand, sowie über Land und Leute. Es folgen eine ausführliche Grammatik des Dialektes von Cermik-Siverek, ein Überblick über die Grammatik mehrerer weiterer Dialekte, eine Auswahl von Zazaki-Texten mit deutscher Übersetzung und ein Wörterverzeichnis Zazaki-Deutsch, Deutsch-Zazaki.
Die Daten für dieses Werk sammelte der Autor bei mehreren Besuchen in Ostanatolien, vor allem in Interviews mit Kojo Berz (hoher Berg), einem Zazaki-Märchenschreiber, und durch Forschung in der westeuropäischen Zazaki-Diaspora. Dabei stellte er einige Änderungen im Sprachgebrauch gegenüber den grammatischen Darstellungen von Mann / Hadank fest. Die wichtigsten Fortschritte, die Teil I der vorliegenden Arbeit gegenüber den bisherigen Beschreibungen erreichen will, liegen in den Bereichen der Morphologie und Syntax. Vor allem geht es dem Autor darum, neues Sprachmaterial aus einer noch wenig erforschten Sprache aufzuarbeiten und mit möglichst geringem theoretischen Aufwand darzustellen. Ziel ist es, unter anderem das Interesse der typologisch-vergleichenden Sprachwissenschaft zu wecken, bzw. wenigstens die Grundlage zu schaffen, auf der das Zazaki für die Zwecke der Sprachtypologie nutzbar gemacht werden kann.